
ein Stück mit Puppen und Menschen
eine Ko-Produktion mit
BAFF! Basel / THEATER IM BURGBACHKELLER Zug / SZENE MACHEN! Aarau
Mit diesem Stück haben wir 2024 am Festival „Theatertage Heidelberg“ den 1. Preis der Fachjury gewonnen und zusätzlich den Preis der Studentenschaft.
THEATERTAGE 2024 24. HEIDELBERGER THEATERPREIS 1. PREIS DER JURY: DAKAR Produktion, Zürich und Preis der Studentenschaft
Laudation der Fachjury
„Mit der Zeit muss man gehen“ von DAKAR Produktion
„Mit der Zeit muss man gehen“ nimmt seine Zuschauer mit auf eine berührende poetische Reise durch die
Zeit, durch Erlebtes und Gelebtes und bringt überaus feinsinnig auf die Bühne, was uns letztlich alle miteinander verbindet und doch für jeden individuell bleibt: Familie und Ich- Identität, Erinnerung und Sehnsucht, Nähe und Entfremdung, Liebe und Abschied.
Das virtuose Zusammenspiel von Menschen und Puppen wie auch das sensibel orchestrierte Bühnenarrangement lassen uns in den Mikrokosmos einer Familie eintauchen, in welchem jede Figur
authentisch und nahbar ist.
Mit der Zeit muss man gehen bewegt, berührt, stimmt nachdenklich, zeichnet das Leben in all seinen
Facetten und versäumt es dabei nicht, dem Ernsthaften, dem Schmerzlichen stets auch heitere Momente
und Versöhnliches behutsam zur Seite zu stellen.
Laudatio der Studentenschaft
Liebes Ensemble, wir als studentische Jury haben heute die Ehre, den Heidelberger Studierendenkuss zu überreichen.
Die Heidelberger Theatertage waren für uns eine intensive Zeit, in der wir die Vielfalt der freien Theaterszene erleben durften. Die Begegnungen, die Stücke und die Gespräche haben uns berührt, zum Nachdenken und Diskutieren angeregt.
Ein Stück hat uns auf besondere Weise emotional berührt und künstlerisch beeindruckt. Sprache, Bewegung und Gestik wurden präzise eingesetzt. Es gab Momente, in denen wir gestaunt haben, und Momente, in denen wir Tränen in den Augen hatten. Unabhängig von unseren familiären Hintergründen und Lebenssituationen hat das Stück uns auf individuelle Weise angesprochen. Insbesondere die Präsenz der Schauspielenden hatte eine grosse Wirkung.
Beeindruckend war die Art und Weise, wie die Figuren unterschiedlichen Alters auf der Bühne zum Leben erweckt wurden. Durch fliessende Übergänge kreierte das Ensemble eine Welt, in der sich Puppen und Schauspielende auf Augenhöhe begegneten. Bei diesen Übergängen spürten wir das Zusammenspiel und Vertrauen innerhalb des Ensembles, welches und ein Eintauchen in die unterschiedliche Zeitlichkeit der Geschichte erlaubte. Das Ensemble hat es geschafft, den Übergang zwischen Puppenspiel, Puppenspiel mit Menschen und Interaktion zwischen Menschen eindrucksvoll zu gestalten.
Ihr habt Zeitlichkeit auf eine Weise erfahrbar gemacht, die mehr als ein blosser Ablauf war – es war ein Eintauchen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich. Ihr habt es geschafft, die Zeitlichkeit in eine theatrale Form zu giessen und so die horizontale wie auch die vertikale Zeitachse parallel stattfinden zu lassen. Aus unserer studentischen Perspektive steht zeitgenössisches Theater vor der Herausforderung, mehrere Generationen anzusprechen. Und ihr schafft es, mit diesem Stück zeitlos und gernerationsübergreifend zu sein.
Es war die persönliche Note, die das Stück darüber hinaus so wertvoll gemacht hat. Biografische Elemente und euer persönliches Einbringen als Schauspielende schätzen wir als Studierende in der Theaterarbeit besonders. Wir sind der Meinung, dass das Zusammenspiel aller genannten Punkte ein einzigartiges Erlebnis schuf.
„Mit der Zeit muss man gehen“ schaffte es, jeden von uns individuell zu berühren und nachhaltig zu beschäftigen.
Danke und herzlichen Glückwunsch an DAKAR Produktion aus Zürich.
Heidelberg 3.November 2024
Ein schwebend surrealer, tragikomischer Abend über das Erben im materiellen wie im immateriellen Sinn. Es geht um erwachsene Kinder und kindliche Eltern, um changierende Erinnerungen und die Durchlässigkeit der Zeit, um die Unmöglichkeit, gemeinsam ein Haus leerzuräumen, um Sehnsucht und Stillstand zwischen Geschwistern und um die Frage, was aus uns wird, wenn wir dem Irrgarten Familie den Rücken kehren.
Die erwachsenen Geschwister im verlassenen Haus ihrer Kindheit. Sie sind gekommen, um aufzuräumen, zu planen, Weichen für die Zukunft zu stellen. Sie sind sich gleichzeitig fremd und vertraut, schon bald bestimmen alte Muster ihren Umgang.
In der Luft liegen Bilder aus verschiedenen Schichten der Vergangenheit. Ein gescheiterter Hochzeitstag. Die ganze Schar inklusive Tante und Onkel fasziniert vor dem neuen Fernseher. Der erste Joint. Das Sträuben der alt gewordenen Mutter gegen eine Hauspflege.
Jedes der Geschwister hat unterdessen irgendwo anders ein heutiges Leben. Aber im Bann des Hauses verschwimmen die Zeiten, das Erwachsensien bekommt Risse.
Uraufführung: 28. September 2019, im Rahmen des internationalen Figurentheater-Festivals BAFF! in Basel



Zitate aus dem Stück:
„Ich hab doch einen neuen Fernseher gekauft – jetzt wird’s hier wieder richtig gemütlich!“
“ Nicht atmen, du bist tot!“
„Aus dir wird einmal ganz etwas Besonderes.“
„Ein kleiner Verschlag für meine paar Erinnerungen, das wird doch nicht zu viel verlangt sein.“

Spielplan
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12, 8001 Zürich
Tickets: Theater Stadelhofen
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12, 8001 Zürich
Tickets: Theater Stadelhofen
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12, 8001 Zürich
Tickets: Theater Stadelhofen
Mitwirkende
- Spiel Delia Dahinden / Anna Karger / Lukas Roth
- Regie Dorothee Metz
- Dramaturgie Gabi Mojzes und Anna Karger
- Ko-Autor Dominik Busch
- Musikalische Leitung und Komposition Martin Schumacher
- Puppenbau Delia Dahinden
- Lichtkonzept Li Sanli
- Technik Andi Luchsinger, Tashi Dobler und Li Sanli
- Bühne Lukas Roth
- Grafik Lars Klingenberg
- Fotos Andrin Winteler
- Video Jost Nyffeler
Zum Stück
Die erwachsenen Geschwister im verlassenen Haus ihrer Kindheit; eine Zeit des Übergangs, überall Schachteln. Sie sind sich gleichzeitig fremd und altvertraut. In ihrem Umgang stellen sich sehr bald Gewohnheiten von früher wieder ein, alte Standpunkte und Rollen werden unversehens aktuell.
In der Luft liegen Bilder aus verschiedenen Schichten der Vergangenheit. Ein Familienfest leuchtet auf, dann wieder sitzt die ganze Schar mit Eltern, Tante und Onkel fasziniert vor dem neuen Fernseher. Dazwischen schieben sich Szenen aus anderen Lebensphasen und Belastendes kippt unversehens ins Absurd-Komische. Einblicke in eine Familie, der nichts Extravagantes anhaftet – ihr Zauber liegt darin, dass es die eigene Familie ist. Die Geschwister, im Haus zusammengekommen, um aufzuräumen und Weichen für die Zukunft zu stellen, driften in Erinnerungen ab, in gemeinsame, individuelle, zum guten Teil auch widersprüchliche. Jede/r der hat zur selben Zeit am selben Ort eine andere Kindheit verbracht.
Was tun mit der Vergangenheit? Hinter sich lassen? Eine neue Seite aufschlagen? Befreit man sich damit oder amputiert man sich etwas? Die «Kinder», ganz verschieden in Temperament und Haltung, geraten aneinander: Eines will rasch und effizient Ordnung schaffen, eins sich heraushalten, indem es auf alles verzichtet, oder man sieht plötzlich, die ganze Verantwortung auf sich lasten.
Jede/r der hat irgendwo anders ein heutiges Leben. Aber hier, im Bann des Hauses, verblasst das. Sie vermissen ihre Nähe von früher und geraten ins Spekulieren. Zukunftsphantasien werden in den Raum gestellt. Dann bricht wieder die Gegenwart durch und damit die Unterschiede zwischen ihnen.
Die Geschwister schweben zwischen den Zeitstufen. Sie lassen sich von Erinnerungen einnehmen und hängen deren Bedeutung nach; sie gleiten in Phantasien von einer gemeinsamen Zukunft hinein, landen herb in der Gegenwart, werden von grotesken Zankanfällen heimgesucht und beeilen sich mit der Versöhnung. Sie lieben einander und sind gleichzeitig unsicher, ob sie sich in der Gegenwart noch etwas zu sagen haben.
Zur Arbeitsweise
Nachdem die letzten Stück auf einer literarischen Vorlage basierten, beschreiten wir neue Wege und haben den Schweizer Dramatiker Dominik Busch als Ko-Autor für dieses neue Stück gewinnen können. Zusammen mit ihm und unserer Regisseurin Dorothee Metz begeben wir uns auf die Spur des geheimen, des heimlichen Lebens in verschiedenen Aspekten. Wir suchen nach dem Zerbrechlichen, dem schwer Greifbaren. Es gilt, sich behutsam vorzutasten, Schicht um Schicht abzutragen und Bilder zu finden, die eine neue Sichtweise eröffnen.
Die Welt hinter den Worten ist Teil der Welt, wie die Stille ein Teil der Musik ist.
Das Kreieren von Atmosphären ist für uns zentral. Schauspiel, Puppenspiel und belebte Objekte bilden ebenso wie das Licht und eine Klangwelt aus Livemusik und Geräuschen die Ingredienzien zur Alchemie des Bühnengeschehens. Auch wir suchen nach Gold, nach dem Kostbaren und setzen es mit unserer Bildsprache in Szene.
Impressionen
Video und Trailer
Kamera: Jost Nyffeler
Schnitt: David Masu
Theater Central Uster November 2019

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Presse
14.11.20 Zürich Oberländer
Was vom Leben übrig bleibt
14.09.20 Kulturtipp
Unterwegs in eine magische Welt
03.10.20 Limmattaler
„Es hätte alles werden können“
Daniel Diriwächter
PartnerInnen
Folgenden Institutionen und Stiftungen danken wir für die finanzielle Unterstützung – denn ohne sie stünden wir nicht da, wo wir jetzt stehen –
Vergangene Aufführungen
Theater Alti Fabrik Flaach, Wesenplatz 4, 8416 Flaach
TiK Theater im Karlstorbahnhof, Marlene-Dietrich-Platz 3, 69126 Heidelberg DE
Eisenwerk Frauenfeld, Industriestrasse 23 8500 Frauenfeld
32. Figurentheater-Festival Homunculus, Löwensaal, Marktstraße, Hohenems, Österreich
Chössi Theater, Freudenau 2092, 9620 Lichtensteig
Reithalle Kulturforum, Moltkestraße 31, 77654 Offenburg, Deutschland
Odeon Brugg, Bahnhofplatz 11, 5200 Brugg
Mehrzweckhalle, Lavin
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstr. 12, 8001 Zürich
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstr. 12, 8001 Zürich
Künstlerbörse-Börse in Thun – online , Streaming Übertragung
nach unserem Stream werden wir online erreichbar sein und würden uns über Gespräche mit Ihnen freuen
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12, 8001 Zürich
neue Daten : 2. und 3. Dezember 2021
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12, 8001 Zürich
neue Daten : 2. und 3. Dezember 2021
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12, 8001 Zürich
neue Daten : 2. und 3. Dezember 2021
La Vouta, Lavin
Ersatzdatum in Abklärung
Bühne Aarau, Aarau
Weitere Spieldaten: 31. Oktober 2020
Theater Ticino, Wädenswil
Weitere Spieldaten: 10-11.September 2020
Theater im Burgbachkeller, Zug
Weitere Spieldaten: 24. November 2019
Kulturhaus Central, Uster
Weitere Spieldaten: 21. November 2019
Figurentheater Winterthur, Winterthur
Weitere Spieldaten: 15-16. November 2019
Figurentheater Wettingen, Wettingen
Theater Stadelhofen, Zürich
Weitere Spieldaten: 4 – 6. Oktober 2019
Vorstadttheater / BAFF Festival, Uraufführung, Basel
Weitere Spieldaten: 29. Sept 2019
Publikumsstimmen
„Als Zuschauer richte ich die Aufmerksamkeit mal auf die Maske, mal auf das Gesprochene und auf das Gesicht von euch dreien. Auf einmal aber verschmelzen die beiden… und das Ganze wird von einem ganz besonderen Zauber umgeben…“
„Kinder – Alte – Menschen pur“
„Ein wunderbarer Perlensegen seid ihr drei!!!“
„Vielen Dank, grossartig!“
„Welch wunderbares Spiel“
„Erinnerungen an gemeinsame Fernsehabende, Orion 8, Flipper, Welches Schweinderl … inklusive Sticheleien und Kämpfe um die Sendermacht …Vielen Dank“
„Fragmente- ein Stück Leben – Danke für die Einblicke“
„eine wunderschöne Zeitreise …“
„Ich muss etwas damit machen … Aber ich weiss noch nicht was. Atemberaubend“
„Ach, diese Pflegestufen“
„Wie wird das wohl mit meiner Familie in, nun sagen wir, 20 Jahren?“
„Ein grosses Kompliment der Puppenbauerin, dem Bühnenbauer, den Schauspielenden“